Tipps für das Abschleppen

Grundsätzlich dürfen nur Fahrzeuge abgeschleppt werden, die aus eigener Kraft nicht mehr bewegt werden können. Motorräder (auch mit Beiwagen) dürfen im Gegensatz zu PKWs nicht privat abgeschleppt werden. Zudem darf nur bei kleineren Unfällen selbst abgeschleppt werden. Bei größeren Schäden am Auto, wie zum Beispiel bei defekten Bremsen, muss ein Abschleppdienst gerufen werden. Außerdem muss man bei dem Abschleppvorgang darauf achten, dass die Zugkraft des abschleppenden Wagens größer als das Gesamtgewicht des abzuschleppenden Fahrzeugs ist.

Grundlegende Hinweise

Bevor überhaupt mit dem Abschleppen begonnen werden sollte, muss die Gefahrenzone abgesichert werden, um Folgeunfälle zu verhindern. Dabei muss ein Warndreieck errichtet werden, um die anderen Verkehrsteilnehmer rechtzeitig vor dem liegengebliebenen Fahrzeug zu warnen. Wenn das erledigt ist, kann die Abschleppstange, oder das Abschleppseil, an der dafür vorhergesehene Öse am Auto angebracht. Nähere Informationen zur ordnungsgemäßen Anbringung der Stange befinden sich meist in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Wichtig ist, dass das weder Abschleppseil noch Abschleppstange an der Stoßstange angebracht werden. Beim Abschleppvorgang ist darauf zu achten, dass bei beiden Fahrzeugen die Warnblinklichtanlage eingeschaltet ist. Das abzuschleppende Fahrzeug muss den Gang rausnehmen und die Zündung eingeschalten haben, da sonst das Lenkradschloss einrasten könnte, was zu Unfällen führen kann. Falls das Fahrzeug auf einer Autobahn stehen geblieben ist, muss beim Abschleppen die erste kommende Ausfahrt genommen werden. Zudem darf man bei einem Abschleppvorgang nur maximal 50km/h fahren.

Abschleppseil und Abschleppstange

Sowohl das Abschleppseil, als auch die Abschleppstange verbinden das abzuschleppende Fahrzeug mit dem vorausfahrenden Auto. Beim Seil ist darauf zu achten, dass der Abstand zwischen beiden Wägen nicht mehr als fünf Meter (früher 4,75m) betragen darf. Zudem müssen Abschleppseile, zum Beispiel durch ein rotes Tuch, gekennzeichnet werden. Je nach Gewichtsklasse der Fahrzeuge, gibt es verschiedene Seile. In der Regel können diese eine Last zwischen 1900kg und 6000kg ziehen und bestehen aus geflochtenen Kunststoffseilen mit einem Karabinerhaken an beiden Enden. Ein Abschleppseil darf nur verwendet werden, wenn die Bremsen des liegengebliebenen Autos noch funktionieren und das zulässige Gesamtgewicht nicht mehr als 4000kg beträgt. Zudem muss bei beiden Autos die Warnblinklichtanlage eingeschalten sein. Obwohl eine Abschleppstange das gleiche Ziel wie ein Abschleppseil verfolgt, unterscheiden sich die beiden Abschlepphilfen in einigen Punkten. Die Abschleppstange ist stabil und daher ist eine Übertragung der Kräfte beim Bremsen möglich, was zu einer niedrigeren Gefahr von Auffahrunfällen führt. Durch die Stabilität eignet sich die Stange zudem als Unterstützung für andere Fahrzeuge bei Fahrten bei schwierigen Verhältnissen, wie zum Beispiel bei einer großen Steigung. Anders als beim Abschleppseil ist auch das Rückwärtsfahren möglich. Außerdem ermöglicht eine Abschleppstange ein gleichmäßiges Beschleunigen. Wie bei den Seilen gibt es bei den Stangen auch verschiedene Ausführungen. Moderne Abschleppstangen sind für Standardabschleppösen und Anhängerkupplungen am PKW geeignet. Für die optimale Kraftübertragung ist es am sinnvollsten, die Abschleppstange an der Anhängerkupplung zu befestigen.

Redaktion: Léa Gersindel
Letzte Aktualisierung: 11.7.2013